Wenn man sich die deutsche Agenturlandschaft anschaut, gibt es drei Systeme, die einem immer wieder begegnen: WordPress, Joomla! & TYPO3. Vor vielen Jahren, es waren die Zeiten von Joomla! 1.5, war ich dann plötzlich zu WordPress und schlussendlich auch Webflow gewechselt. Doch warum eigentlich?
Ein kurzer Blick ganz weit zurück
Als ich mit Webseiten angefangen habe, war ich noch ein Teenager. Entsprechend gab es für mich das, was ich auf irgendwelchen Zeitschriften gefunden habe. Die ersten Webseiten habe ich noch gemacht, als ich gar kein Internet hatte und es nur aus der Schule kannte. Mit einfachen HTML Templates hat man dann die ersten Seiten zusammengeschrieben, nichts weltbewegendes, aber schon irgendwie cool.
Als ersten CMS verwendete ich damals PHP-Nuke, der Grund war wohl die große Auswahl an Designs für Videospiel-Clans. So richtig ausgereift fühlte es sich nicht an, aber man war auch weit davon weg, irgendetwas professionelles zu machen.
Im Laufe der Zeit ist man dann auf Joomla gestoßen, ein im direkten Vergleich sehr ausgereiftes CMS mit haufenweise Erweiterungen & professionelleren Designs. Das sollte die Basis meiner damaligen Selbstständigkeit werden, wenn die auch nur für ein kleines Taschengeld gut war.
Die erste richtig große Seite mit Joomla!
Ich hatte zum Anfang meiner Karriere bei einem Fernsehsender gearbeitet, den es schon lange nicht mehr gibt. Das Thema Webseiten hatte mich zu diesem Zeitpunkt schon lange begleitet und immer wieder für ein paar Euro mehr geholfen. Beim Sender gab es dann plötzlich das erste richtig große Projekt: Eine neue Webseite.
Es war schnell klar, dass hier nicht einfach ein Template und ein paar kleine Anpassungen reichen würden: Wir benötigten ein einfaches Redaktionssystem mit komplexen Filtern und cleveren Ausspiellogiken, damit die Besucher möglichst lange auf der Webseite verweilen würden.
Joomla! schien soweit die richtige Wahl zu sein, die Übersetzungen waren sauber, der Funktionsumfang gut und die Anpassbarkeit absolut hervorragend. Was soll ich sagen, das Ergebnis war genau das, was wir uns vorgestellt hatten.
Im Laufe der Zeit wurden die Ansprüche an Webseiten immer unfangreicher, die Auswahl an Plugins bei Joomla! kam schlussendlich an seine Grenzen.
WordPress - Erweiterungen ohne Ende
WordPress hat auf dem globalen Markt einen klaren Vorteil: Es ist verbreiteter. Was wieder auch sein Nachteil ist, da es das CMS natürlich attraktiver für Hacker macht. Doch als jemand, der Webseiten damals für wenige hundert Euro verkauft hat, ging es vor allem um eins: Schnelle Ergebnisse mit entsprechenden Funktionsumfang.
So groß der Markt für Erweiterungen bei Joomla! auch war, und bis heute ist, WordPress hat mehr zu bieten. Komplexe Kontaktformulare mit direkter Integration in Newslettersysteme? Klar konnte man die Schnittstelle selbst erstellen, oder eben auf bereits vorhandene zurückgreifen.
Und so befand ich mich immer mehr im Wechsel zu WordPress, faszinierte von der gigantischen Auswahl von Erweiterungen. Um ehrlich zu sein: Das war vermutlich der einzige Grund.
Komplexere Systeme, mehr Antworten auf Fragen
Die Joomla! Community ist bis heute ziemlich groß im deutschsprachigen Raum, doch international gesehen kommt es einfach nicht an WordPress heran. Alleine Page-Builder wie der sehr beliebte Elementor ermöglichen es mit WordPress schnell und sauber die Ergebnisse zu erreichen, die man sich wünscht, richtige Konkurrenz für Joomla! ist mir nicht bekannt. Es ist fast egal, wie komplex ein Thema oder Problem für WordPress ist, vermutlich wurde es bereits vor vielen Jahren gelöst.
Ich will an dieser Stelle betonen, dass ich keinen aktiven Vergleich mehr habe, es bezieht sich auf meine damaligen Erfahrungen, als ich mit Joomla bei besonderen Anforderungen schneller an die Grenzen gestoßen bin und dem, was mir bei der Recherche zu diesem Artikel so aufgefallen ist. Alles wirkt etwas, naja, altbackender, weniger modern, weniger individuell, ohne selbst hohes technisches Verständnis mitzubringen.
Die Erweiterungen für so ziemlich alles, was man sich nur erträumen kann, sparen im Workflow unglaublich viel Zeit. Die Erweiterungen wirken auch heute oftmals einfach ausgereifter, moderner und leichter anpassbar. Besonders stark aufgefallen war mir der Vergleich, als ich nochmal einen Blick auf Shopsysteme geworfen habe.
Vieles, was wir heute anbieten, wird durch individuelle Erweiterungen und Entwicklungen erst zu dem, was uns als Agentur auszeichnet. Das würde vermutlich auch mit Joomla! gehen, aber man findet doch mehr Personal mit Erfahrung in WordPress.
Sollte ich zu WordPress wechseln?
Das ist eine Frage, die man nicht so einfach mit ja oder nein beantworten kann. Joomla! wird auch heute noch von einer aktiven Community gepflegt, erfahrene Agenturen können das System mit Eigenentwicklungen hervorragend erweitern.
Aus meiner persönlichen Sicht spart man sich mit WordPress jedoch den Aufwand, etwas in die Hände einer Agentur zu geben und sich damit zu binden. Der Aspekt Sicherheit sollte aber nicht unterschätzt werden. Durch die kleinere Verbreitung bei einer dennoch sehr aktiven Community dürfte Joomla! das sichere System sein.
Wenn man mit seinem Joomla! System an Grenzen stößt, kann sich ein Blick auf WordPress auf jeden Fall lohnen. Auch komplexe Eigenentwicklungen und Anbindungen an andere Systeme (wie CRMs) können mit überschaubaren Kostenaufwand umgesetzt werden.
Vergleich doch einfach die Kosten und Frag Dein Projekt bei uns an – wir machen Dir gerne ein individuelles Angebot fertig.